Der Aphorismus ist ein gewitztes Kerlchen, das Kunst und Philosophie in Liebe ge-zeugt haben. Von der Philosophie hat es die Art zu fragen, von der Kunst die Art zu antworten.
Gerhard Branster (geb. 1927)
Der Aphorismus will nicht Dumme gescheit, sondern Gescheite nachdenklich machen.
Sigmund Graff (1898 - 1979)
Der Aphorismus hat vor jeder anderen Literaturgattung den Vorteil, dass man ihn nicht weglegt, bevor man ihn zu Ende gelesen hat.
Die Schwäche des Aphorismus: Er betrachtet die Leser als Erwachsene.
Gabriel Laub (1928 - 1998)
Nicht in der Erkenntnis liegt das Glück, sondern im Erwerben der Erkenntnis.
Edgar Allan Poe (1809 - 1849)
Das Streben nach Wahrheit und Erkenntnis gehört zum Schönsten, dessen der Mensch fähig ist.
Albert Einstein (1879-1955)
Die größte Wohltat, die man einem Menschen erweisen kann, besteht darin, dass man ihn vom Irrtum zur Wahrheit führt.
Thomas von Aquin (1225 - 1274)
Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit.
Voltaire (1694 - 1778)
Erfahrung ist der Anfang aller Kunst und jedes Wissens.
Aristoteles (384 - 322 v. Chr.)
Ohne Wahrnehmung keine Erfahrung, keine Erkenntnis; - ohne Erkenntnis keine Einsicht, kein Verständnis.
Die natürliche Freude beim Begreifen beobachteter oder entdeckter Zusammenhänge unterstützt das menschliche Erkenntnisstreben.
Hochwertige Aphorismen für "zeitlose" Weisheiten sind lebensfördernde Fruchtkerne vom Baum der Erkenntnis.
Eberhard Liß (geb 1941)
Weisheiten für Einsicht durch Erkenntnis zwecks Wissensverbesserung
Deklarative Aphorismen und kenntnistheoretische Aussagen von Eberhard Liß
Imposante Phänomene der sinnlichen Wahrnehmung werden gemäß subjektiven Vorstellungen begrifflich gedeutet, emotional bewertet und empirisch beurteilt als ob sie real seien.
Vorstellungen sind mentale Deutungen oder Erinnerungsbilder.
Vieles erscheint uns als selbstverständlich, weil wir daran gewöhnt sind und keinen Gedanken darüber verlieren wollen.
Wer bewusst lebt, macht sich Gedanken über sein Sein.
"Sich etwas bewusst sein" entspricht einer 'wissentlichen' Seinserfahrung und bedeutet: "davon eine äußerbare Vorstellung haben".
Formulierbare Aussagen über deklaratives Wissen vom Sein entsprechen dem "sprachlichen Bewusstsein".
Äußerbare Resultate der individuellen Erkennung und Deutung von Situationen können als informative Aussagen formal ausgedrückt werden, um sie kommunikativ mitzuteilen.
Wer Wesentliches erkennt, versucht sein Wissen verständlich darzustellen.
Ein gelehrter Denker kann Wesentliches erkennen und seine Deutung prägnant formuliert mitteilen.
Aussagesätze für Wesentliches im Sinne "geistiger Spruchweisheiten" werden als Aphorismen verstanden von Interessenten mit passendem Kontextwissen.
Eine als Aphorismus mitteilbare Lebensweisheit ist der prägnante Ausspruch von erkanntem Wesentlichen (d. h. erfassbarem Beständigen) der Seinserfahrung unter mindestens einem Aspekt.
Nur wer Erfasstes begriffen hat, kann es selbst mit Worten beschreiben.
"Logos" ist ein antikes Konzept für: Begriff, Wort, Gedanke, Rede, Lehre und Vernunft, auch im Sinne von vernünftiger Rede.
Definierte Logos-Relationen für Grunderkenntnisse des Erfahrungswissens sind prinzipielle Aussagen, die mit möglichst wenigen Worten prägnant formuliert werden.
Bewährte Grunderkenntnisse von Seinserfahrungen werden ausgedrückt als 'Zeitlose Weisheiten' in Form von aphoristischen Sentenzen (Sinnsprüchen, Aphorismen) oder Logos-Relationen, um sie vor dem Vergessen zu bewahren und einsichtsfördernd weiterzugeben.
Eine Grunderkenntnis wird bestimmt als die 'praktisch bewährte' profunde Kenntnis von einem als wesentlich erkannten Zusammenhang (vgl. kognitiv erfasste Gesetzmäßigkeit), die nutzbar ist als Begriffsrelation für induktiv erlerntes Regelwissen (ohne Gewissheit).
Relationale Aussagen von objektivierbaren Grunderkenntnissen sind als Aphorismen zu verstehen und auch als Lebensweisheiten einsichtig zu befolgen, was besonders schwer fällt.
Besonders wertvoll sind Lebensweisheiten mit heiterbesinnlichem Grundtenor für eine mutige Lebensauffassung, unterstützt von Zuversicht, Humor und Gelassenheit.
Das Gewinnen einer Erkenntnis entspricht dem "mentalen" Begreifen, d. h. der kognitiven Erfassung mindestens einer begrifflichen Beziehung, die als erworbene Kenntnis gemäß ihrer praktischen Bewährung genutzt werden kann.
Eine gewonnene Erkenntnis wird deklarativ bestimmt als eine 'bisher bewährte' Kenntnis, die empirisch überprüfbar und logisch begründbar ist.
Entsprechend den erkannten Zusammenhängen untersuchter Sachverhalte der beobachteten Umweltbedingungen können Kenntnisse von 'kognitiv erfassten' Beziehungen "induktiv" (verallgemeinernd) erworben werden.
Ohne Wahrnehmung keine Erfahrung, keine Erkenntnis; - ohne Erkenntnis keine Einsicht, kein Verständnis.
Der "kennen lernende" Mensch entdeckt und untersucht (erforscht) das für ihn Neue, erfasst neue Beziehungen und bildet Begriffe für konstruktive Modelle gemäß seinem ausbildbaren Wissen.
Durch neuartige (logisch begründete) Einordnung der kognitiv erfassten Beziehungen in kenntnisspezifische Begriffsstrukturen gelingt eine Verbesserung oder Präzisierung des nutzbaren Wissens beim Lernen.
"Von etwas Kenntnis haben" (es kennen) bedeutet darüber informiert sein und heißt: davon 'wissen' oder es 'erfahren' haben.
Erfahrungswissen basiert auf bisher bewährten (Er)Kenntnissen, die theoretische oder praktische Einsicht ermöglichen, insbesondere für empirische Urteile oder Voraussagen.
Wer neue Kenntnis erwirbt, der kann damit mehr wissen; aber wer Einsicht durch Erkenntnis gewinnt, der kann damit sein Wissen verbessern.
Einsicht durch Erkenntnis wird gewonnen beim kognitiven "Verstehen lernen" und ermöglicht eine Wissensverbesserung für intelligentes Verhalten.
Ein ideales Lebensziel ist das "Verstehen lernen" durch Erkenntnisse zur Wissensverbesserung zwecks Wahrheitsfindung, d. h. das Gewinnen von Einsicht in natürliche Zusammenhänge mit Respekt vor dem Leben.
"Verstehen lernen" heißt 'kognitive' Gewinnung von individueller Einsicht in prinzipielle Zusammenhänge von untersuchbaren Sachverhalten der 'wirklichen' Erfahrungswelt gemäß dem individuellen Erkenntnisprozess.
Einsicht ist eine Begriffsform für das Verstehen eines Sachverhalts aufgrund der Erkenntnis von erfassten Zusammenhängen, beispielsweise einer kausalen Relation zur Bestimmung von Ursache und Wirkung eines Geschehens oder einer Handlung.
Die "rationale" Einsicht durch theoretische Erkenntnis ermöglicht analytische Urteile und selbstbestimmte Entscheidungen gemäß dem assoziativ nutzbaren Erfahrungswissen, insbesondere zwecks "intelligenter" Klärung eines problematischen Sachverhalts.
Praktische oder theoretische Einsicht (für Klugheit bzw. Weisheit) basiert auf situationsbedingt erworbenen Kenntnissen (Erkenntnissen für Wissen), die modellhaft erfassten 'begrifflichen' Beziehungen entsprechen.
Weisheit als höchste Einsichtsfähigkeit ermöglicht theoretisches Wissen um Prinzipien der Seinserfahrung, das begründbar ist durch fundamentale Lebenserfahrung und rationale Einsicht in allgemeine Zusammenhänge.
Ein "weiser" Mensch erlernt sein Verständnis des Wesentlichen durch gewonnene Einsicht in begreifbare Sinn-Zusammenhänge; - dabei kann er staunen wie ein Kind über die schwer-verständliche Komplexität der Natur.
Je mehr wir über unsere Welt wissen, desto mehr staunen wir über ihre begreifbare Komplexität.
Wer theoretische Einsicht in reale Zusammenhänge gewinnen will, muss seine Hypothesen praktisch überprüfen und durch Korrektur verbessern können.
Das Umdenken für Umlernen erfordert das Aufgeben bisheriger Denkweise(n).
Für kluges Handeln nutzbares Wissen ist erfahrungsgemäß erlernbar nach der Methode 'Versuch und Irrtum', d. h. Lernen aus Fehlern oder am Erfolg.
Klugheit als rationale Urteilsfähigkeit basiert auf pragmatischem Wissen um zweckmäßige Mittel zum Glück beim Problemlösen.
Erfolgreiche Problemlöser sind intelligent und lernfähig; sie haben eine erfahrungsgemäße Selbst-sicherheit und Zuversicht für riskante Projekte.
Ein Weitsichtiger mit guter Voraussicht hat bessere Einsicht als viele Kurzsichtige mit der besten Absicht.
Durch Nutzung bewährter Kenntnisse (als Erkenntnisse) von kognitiv erfassten Beziehungen ist kluges Handeln möglich, wenn erwartete Konsequenzen bewertet und voraussehbare Risiken verantwortungsvoll berücksichtigt werden.
Nutzbare Kenntnisse des Erfahrungswissens entsprechen Beziehungen abstrakter Begriffsstrukturen für erinnerbare Vorstellungen oder empirische Voraussagen, mit denen handlungsorientierte Interpretationen ermöglicht werden.
Ein verständliches Ausdrücken eigener Vorstellungen gelingt mittels bekannter Begriffssymbole für möglichst eindeutige Darstellungsformen als Aussagen von begrifflichen Beziehungen.
Notwendige Bedingungen für gutes Verstehen einer Darstellung sind passendes (Vor-)Wissen, Interesse und Lernbereitschaft.
Darstellungen für 'verständliche' Aussagen können nur dann richtig gedeutet und verstanden werden, wenn bei ihrer Interpretation erforderliche Kenntnisse für adäquate Vorstellungen vorhanden und im richtigen Kontext nutzbar sind.
Beim kognitiv-logischen Verstehen wird analytisch unterschieden zwischen begrifflichen Wertekategorien des erworbenen Wissens, das für erfahrungsbedingte Urteile bestimmend ist.
Notwendig für das richtige Verstehen deklarativer Aussagen von Erkenntnissen ist die hinreichende Einsicht in beschriebene Zusammenhänge aufgrund kontextgemäßer Sachkenntnisse des Verste-henden.
Ohne Verständnis keine Verständigung.
Eingeschränktes Interesse und unzureichendes Wissen erschweren eine kognitive Verbesserung des Verstehens und ein Lernen durch Einsicht.
Verstand ist Erkenntnisvermögen für "intellektuelle" Deutungen und Urteile durch 'praktische Einsicht' als handlungsorientierte Form des Verstehens.
Einsicht für besseres Verständnis kann gewonnen werden durch situationsbedingt erworbene (Er-)Kenntnisse von kognitiv erfassten Beziehungen, wobei Freundlichkeit und Humor helfen können.
'Froher Verstand' befähigt zu Einsicht mit Humor.
Verstandesmäßiges Problemlösen kann "vernünftig" optimiert werden mit Hilfe von zu bewerten-den Voraussagen durch 'theoretische Einsicht' (vgl. soziale Konsequenzen).
Vernunft ist "rationales" Einsichtsvermögen für hypothetische Modellvorstellungen von kognitiv erfassten Zusammenhängen, die geeignet sind zur 'logischen' Argumentation oder 'antizipativen' Voraussicht mittels assoziierten Voraussagen der jeweiligen Konsequenzen von alternativ wählbaren Handlungsoptionen, die 'gewissenhaft' abzuwägen sind vor der Entschei- dung für eine als 'sozialverträglich' verantwortbare Handlung.
Die Fähigkeit zu praktischer oder theoretischer Einsicht (vgl. Verstand bzw. Vernunft) ist eine Vor-aussetzung für die "einsichtige" Änderung des Verhaltens eines kognitiven Systems entsprechend der hoch entwickelten Lernform "Lernen durch Einsicht in prinzipielle Sinn-Zusammenhänge".
Beim Lernen durch Einsicht in Zusammenhänge unterstützt eine gewonnene Erkenntnis die zielorientierte Lösungsfindung oder Aktionsnachahmung aufgrund von (Modell-)Vorstel- lungen oder Erwartungen (Erinnerungen).
Die Gewinnung von Einsicht durch Erkenntnis gelingt bei der 'kognitiven' Analyse einer erkennba-ren (Problem-)Situation im Zusammenhang, - unter der Voraussetzung von situationsbedingtem Kenntniserwerb für eine erfasste begriffliche Beziehung als neue Erkenntnis.
Die gewonnene Erkenntnis beim Lernen durch Einsicht ermöglicht eine innovative Modell- vorstellung, die nutzbar ist als 'konstruktives Konzept' oder Lösungsansatz zur intelligenten Verhaltensänderung.
Ein konstruktives Konzept (Entwurf) ermöglicht ein neuartiges Verständnis gemäß der 'konzeptio- nellen' Einsicht in begriffene Zusammenhänge von abstrakt gedeuteten Darstellungsformen als Fakten mindestens eines Sachverhalts des untersuchten Gegenstandsbereichs.
Erfinderisch entworfen werden neue begriffliche Assoziationen für 'konstruktive Konzepte', insbesondere als Ansätze zum Problemlösen.
Kreativ denken bedeutet, innovative Problemlösungen mit neuer Einsicht in Wesentliches finden.
Wer theoretische Einsicht in reale Zusammenhänge gewinnt und nach praktischer Überprüfung vorteilhaft nutzt, hat hochintelligent gelernt.
Lernen durch Einsicht führt zur Theorie. - Erst Lernen aus eigener Erfahrung wird zur Praxis einer Verhaltensänderung.
Der Kenntniserwerb zum Gewinnen einer Erkenntnis entspricht dem "mentalen" Begreifen, d. h. der kognitiven Erfassung mindestens einer begrifflichen Beziehung, die als erworbene Kenntnis gemäß ihrer praktischen Bewährung genutzt werden kann.
Den kognitiv erfassten (begriffenen) Beziehungen zwischen beobachtbaren Gegenständen (Fakten, Dingen oder Ereignissen) entsprechen kenntnisspezifische Begriffsrelationen für Urteile (def. bedingte Relationen durch analytische Abstraktion und synthetische Verallgemeinerung).
Die kognitive Erfassung 'allgemeiner' Beziehungen zwischen speziellen Fakten (als 'wesent- liche' Relationen von Sachverhalten) gelingt aber nur schrittweise mit notwendigen Korrek- turen und ohne die absolute Wahrheit über die Welt zu erfahren.
Ein kognitiver Wissenszuwachs (durch Kenntniserwerb) führt zu einer 'innovativen' Einsicht und kann einen fortschrittlichen Qualitätssprung bei der Entwicklung von Wissen bedeuten.
Objektivierbar sind (Er-)Kenntnise als relationale Aussagen, die nur von 'Verstehenden' in- formativ nutzar sind, - infolge ihrer kontextgerechten Einornung in dafür passendes Wissen.
Erforschbare Gesetzmäßigkeiten sind durch systematische Untersuchung von Sachverhalten wissenschaftlich zu erkennen und können erfahrungsgemäß beschrieben und erklärt werden.
Unser begrenztes Wissen ist unvollständig und nur relativ wahr ohne Gewissheit.
Eine wissenschaftliche Erkenntnis wird erzielt durch systematisches Streben nach einsichtiger Klarheit, die aber nur eingeschränkt und schrittweise erreichbar ist, - gemäß dem definierten Unschärfeprinzip der relativen Wahrheit.
Wer denkt, dass sein Wissen wahr ist, glaubt mehr als er weiß.
Das wissenschaftlich korrigierte Weltbild ist relativ wahr und begründet Veränderungen des traditionellen Menschenbildes.
Die Kenntnis bisheriger Regelmäßigkeiten komplexer Systeme genügt nicht zur Voraussage neuer Eigenschaften ihrer variablen Strukturen.
Ein mögliches Verstehen natürlicher Zusammenhänge kann gelingen durch die systematische Erkennung (Identifikation, Klassifikation) und realistische Deutung (adäquate Interpretation, Modellierung) von wirklichen Objekt- oder Darstellungsformen.
Die systematische Erforschung wirklicher Sachverhalte zwecks Erkenntnisgewinns über natürliche Grundprinzipien erzielt eine wissenschaftliche Wahrheitsfindung zur Verbesserung des ausgebildeten Erfahrungswissens.
Eine wissenschaftliche Wahrheitsfindung ist möglich durch systematische Erforschung wirklicher Sachverhalte hinsichtlich erkennbarer Grundprinzipien (vgl. Relationen für Implikationen oder Regeln).
Mit kritischen Studien zur Wahrheitsfindung belasten sich nur die wenigen Denker, die sich ernsthaft um Einsicht bemühen.
Als "relativ wahre" Grunderkenntnisse nutzbar sind nur die wissenschaftlich (systematisch) erworbenen 'prinzipiellen Erkenntnisse' von grundsätzlich "begriffenen" (abstrahierten) Zusammenhängen der untersuchten Sachverhalte, - solange diese als 'bisher bewährt' gelten und empirisch überprüfbar sind.
Die relative Wahrheit über Prinzipien der Wirklichkeit ist kognitiv bestimmbar entsprechend der theoretischen und praktischen Einsicht in wesentliche Zusammenhänge der zugänglichen Wirklichkeit.
Ein Ziel der Wahrheitssuche ist der wissenschaftliche Nachweis der praktischen Bewährung (d. h. der faktengemäßen Bestätigung des tatsächlichen Zutreffens) von theoretischen Vorstellungen oder konstruktiven Konzepten der zu prüfenden Theorien und Modelle, die von erworbenen Kenntnissen (zunächst) hypothetisch bestimmt werden.
Wir glauben zu wissen, wenn wir vermutete Vorstellungen für wahr halten.
Mögliche Wissenskorrekturen durch Umlernen und Weiterlernen führen zur schrittweisen Ver-besserung des ausbildbaren Erfahrungswissens für empirische Urteile und (Vor-)Aussagen (vgl. wissenschaftliches Auffinden der relativen Wahrheit ohne Gewissheit).
Wissenschaftliche Wahrheitsfindung ist schrittweise möglich durch rationale Kritik beim Erkenntnisstreben im Kampf gegen irrationale Überzeugung und Selbsttäuschung.
Wer wissen will, was wirklich wahr ist, kommt in Konflikt mit pragmatischen Denkgewohnheiten und ideologischen Theorien.
Aufklärende Erkenntnisse der theoretischen Einsicht widersprechen oft kritikwürdigen Denkgewohnheiten für Vorurteile und Aberglaube.
Durch neue Entdeckungen für Erkenntnisse können Denkmodelle korrigiert, geändert oder verbessert werden hinsichtlich ihrer relativen Wahrheit.
Innovative Theorien als wegweisende Denkmodelle gewinnen erst dann an Bedeutung, wenn Experten sie richtig verstehen und unterstützen.
Objektivierbare (Er-)Kenntnisse können in Form relationaler Aussagen dargestellt und mitgeteilt werden, womit auch theoretische Einsicht in prinzipielle Zusammenhänge wissenschaftlich vermittelbar ist.
Jede erkenntnisgemäße Aussage gilt nur dann als 'wahr', wenn ihre Übereinstimmung mit der Wirklichkeit definitiv feststellbar ist, - aber nur solang diese Aussage real zutrifft.
Erkenntnisvermögen für ausbildbares Erfahrungswissen befähigt den Menschen zum Lernen durch Einsicht für kluges Handeln, - auch zu vernünftiger Selbstbestimmung durch Aufklärung gegenüber dogmatischen Ideologien.
An Unwahres können wir glauben, aber Wahres können wir wissen.
Die unbegründete Aussage eines thesenartigen Urteils als Behauptung sollte nicht geglaubt werden, weil ihr Wahrheitsanspruch zumindest begründet und möglichst bewiesen werden muss.
Wer über fiktive Aussagen nachdenkt, kann davon nur wenig glauben.
Schon früh erfanden fantasievolle Menschen für das Unerklärliche fiktive Begründungen, - auch mindestens einen Verursacher, den sie als Gott verehrten oder aus Angst fürchteten.
Bisher Unerforschtes ist zu respektieren als Unerklärliches, - aber nicht als theologisch mystifiziertes 'Gotteswerk'.
Bisher unerforschte Phänomene als unerklärliche Erscheinungen können vom Menschen mit seinen schematischen Vorstellungen nur vage oder modellhaft erkannt und nur subjektiv gedeutet werden.
Es ist unglaublich, an was die Menschen mit Überzeugung glauben können.
Dogmen (vgl. Mystik, Ideologien oder Religionen) können fanatisch geglaubt werden von Menschen, die sich vor Unsicherheit fürchten, - bedingt durch den allgemeinen Mangel an fundiertem Wissen.
Dogmatische Aussagen lassen keine Kritik und Hinterfragung zu, weil sie absolute Gültigkeit und Wahrheit beanspruchen.
Wissenschaftliche Aussagen von Erkenntnissen für Denkmodelle ermöglichen theoretische Voraussagen, die praktisch überprüfbar sind und nach dem Bewährungsprinzip bewiesen werden können. -
Unbeweisbar sind hypothetische Behauptungen von fiktiven Vorstellungen mit "irrealen" Allgemeinbegriffen (vgl. postulierte Abstrakta als Ideen der Metaphysik oder Mythologie) für postulierte Glaubenssätze von dogmatischen Ideologien oder Religionen.
Die Unterscheidung von Fakten und Fiktionen ist nur mit wissenschaftlicher Skepsis durch kritisches Denken möglich, das schwerer fällt als blinder Glaube.
Als allgemeine Behauptungen zu verstehen sind philosophische Thesen der jeweiligen Theorie oder Lehre vom Sein, von den Ursprüngen der Welt und/oder vom Denken (vgl. Logik), - gemäß einer damit postulierten Weltanschauung oder Ideologie (vgl. klassifizierte "-ismen").
Unser vorstellungsgemäß aktuelles Weltbild und auch Menschenbild entsprechen dem jeweiligen Wissensstand aufgrund kognitiv-logischer Modellbildung.
Auf der Suche nach wahren Grundaussagen über die Welt, das 'Ich' oder ethische Prinzipien (vgl. Wahrheitssuche für Axiome über das, was ist oder sein soll), führt die Philosophie zu fiktiven (theoretischen) Antworten auf aspektorientierte Fragen, die von der Naturwissenschaft noch nicht beweiskräftig beantwortet werden. -
Die philosophischen Antworten sind wie unbewährte Aussagen mit bisheriger Ungewissheit zu deuten, weil sie nicht wissenschaftlich begründet werden können.
Im Unterschied zur 'pragmatischen' Naturwissenschaft ist eine philosophische Denkart hinsichtlich ihrer Methodik und auch ihres Gegenstandsbereichs nicht eindeutig definierbar (vgl. Metaphysik).
Ein Glaube an die postulierte Gewissheit von geprüftem Wissen ist nur dann praktikabel, wenn alle verfügbaren Quellen zur Wahrheitsfindung kritisch ausgeschöpft worden sind.
Erkenntnistheoretisch nicht gefunden wurde eine "einzig mögliche" Methode zur souveränen Erlangung von sicherem Wissen über die Welt, das rational begründet werden kann. Dafür fehlt eine universelle Theorie der Erkenntnis, insbesondere zur kognitiven Problematik unterschiedlicher Denkmodelle der Quantentheorie und klassischen Physik.
Wer sich vor mühsamer Wahrheitssuche scheut, dem fällt Glauben leichter als Denken.
Ein vernünftiger Mensch mit lebensnotwendigem Wissen kann sein Nichtwissen akzeptieren und muss nicht ersatzweise an religiöse Mythologien glauben. -
Deshalb gilt: Glaube mit Überzeugung nur das, was du selbst kritisch geprüft hast!
Einsichtige Anerkennung der unerbittlichen Realität verlangt ein Aufgeben irrealer Vorstellungen und Erwartungen des Wunschdenkens.
Die spürbare Ohnmacht unserer Vernunft gegenüber Unverstand und Überschätzung darf uns nicht entmutigen, immer wieder aus unseren Erfahrungen und Fehlern zu lernen. -
Nur beim Selbstlernen verbessern wir die Ausbildung unseres unvollkommenen Steinzeitgehirns.
Immer wieder Neues versuchen und sich dabei irren dürfen ist der Weg zum Lernen - auch aus schlechten Erfahrungen.
Erfolgreiche Problemlöser bauen auf ihr Erfahrungswissen und können Unbestimmtheit mit wenig Angst ertragen.
Erlebte Freude am Denken und Gestalten ermutigt und stärkt das Selbstvertrauen.
Beim selbständigen Handeln nach eigener Planung für selbstbestimmte Ziele wird das Selbstvertrauen durch Erfolge gestärkt, wozu Geduld und Beharrlichkeit beitragen.
Selbstvertrauen gibt Mut zum Problemlösen nach der Methode "Versuch und Irrtum".
Ein "kluger" Mensch mit Verstand und praktischer Einsicht kann Wesentliches seiner Wahrneh-mung situationsangepasst erkennen, beurteilen und demzufolge entscheiden, womit "intelligentes" Verhalten möglich ist.
Die natürliche Freude beim Begreifen beobachteter oder entdeckter Zusammenhänge unterstützt das menschliche Erkenntnisstreben.
Menschliches Erkenntnisvermögen (lat. sapienta - Verstand, Einsicht, Weisheit) befähigt zum Lernen durch Einsicht für kluges Handeln gemäß 'sozialverträglichen' Problemlösungen.
Rationale Einsicht durch Erkenntnis verhilft zur Korrektur der wissentlichen Absicht (Intention, Wille) für intelligentes Verhalten (gemäß geprüftem Ziel oder Plan).
Durch bewusste Selbstreflexion ist der selbstbezüglich denkende Mensch befähigt zu vernünftiger Zielsetzung und Handlungsplanung im Rahmen seiner 'rationalen Autonomie'.
Der "vernünftige" Mensch kann sich selbst kontrollieren und nutzt quasi ein Selbstmodell für individuelle Einsicht und Voraussicht.
Eine 'ethische' Verhinderung oder Einschränkung von unwissentlich gesteuerten 'instinktiven' (Re-)Aktionen oder 'emotional konditionierten' Affekthandlungen kann nur durch 'rationale' Selbstkontrolle gelingen (vgl. Selbstbeherrschung).
Unsere Orientierung müssen wir stets überprüfen und auch korrigieren zwecks vernünftiger Umorientierung durch Lernen aus Fehlern.
Lebenskunst erfordert das Finden und Einhalten des rechten Maßes für eigenwillige Bestrebungen.
Hohe Lebenskunst wird bestimmt als Lebensweisheit aufgrund von Erfahrungen und Erkenntnissen für rationale Einsicht beim Denken und Gestalten.
Dem lernenden Lebenskünstler mit Selbstvertrauen gelingen optimale Entscheidungen zum Selbst-erhalt, besonders durch Selbsthilfe und Selbstvorsorge.
Auch Lebenskünstler machen Fehler, die sie erkennen sollten, um aus ihnen zu lernen.
Die bewusste Selbstverwirklichung ist eine Lebenskunst. Sie gleicht einer gefährlichen Gratwande-rung zwischen faulen Kompromissen und kämpferischer Selbstaufopferung.
Lebenskünstler pendeln erfolgreich zwischen riskantem Austesten eigener Grenzen und sicherheitsorientierter Selbsteinschränkung.
Wer Schönes am Leben mit Freude findet und wer Leid ohne Verzagen ertragen kann, der wird als ein 'Lebenskünstler' geachtet.
Siehe Thematik-Seiten: »
Erkenntnis und Erfahrung + »
Wissen und Wissenschaft
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LEBENSKUNST - Aphorismen und Zitate - erlesene Weisheiten für Erkenntnisse
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"Freude am Denken und Gestalten" - Aphorismen und Unikate von Eberhard Liß
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Vorwort zum Zitate-Archiv "Zeitlose Weisheiten" - Sprichwörter: »
MentalTest
Essays von E. Liß: »
Kognitiv-logische Grunderkenntnisse und »
Beiträge zu Definitionen und Konzepten einer Kognitiven Logik
ANHANG: Kognitiv-logische Modellierung lernfähiger Gedächtnissysteme - definitive Aussagen zu publizierten Konzepten von Eberhard Liß
Der selbstlernende Mensch kann individuell denken, fühlen und handeln aufgrund von kognitiven Gedächtnisleistungen seines Gehirns, das wissenschaftlich untersucht werden kann als Zentralner-vensystem mit impliziten und expliziten Funktionen (vgl. Unbewusstes bzw. Bewusstsein).
Die postnatale Entwicklung von Sprache und höherem Bewusstsein (vgl. mentale Selbst- reflexion, intentionalen Modellgebrauch und Selbstkontrolle) basiert auf genetisch vorge- gebenen Lerndispositionen und Veranlagungen zur Persönlichkeitsentwicklung.
Das menschliche Gehirn ermöglicht hoch entwickelte Lernformen und ist beschreibbar als ein 'kognitives System' mit lernfähiger Gedächtnisstruktur. Dieses 'lernfähige Gedächtnissystem' (er-)kennt die analytisch bestimmbaren Eigenschaften und Beziehungen von wahrgenommenen Gegenständen und Erscheinungen, die begrifflich unterschieden werden aufgrund von veranlagten und erworbenen Kenntnissen (vgl. Basis- und Erfahrungswissen).
Ohne Objekt-Kenntnis keine Wiedererkennung, keine subjektiv erinnerbare Vorstellung; ohne realistische Vorstellung keine wahrscheinliche Erwartung, keine empirische Voraussage.
Der Begriff "Kognition" (von lat. cognoscere = erkennen, wissen) bedeutet die individuelle Erken-nung und Deutung von Situationsmerkmalen durch erfahrungsgemäße Kenntnisnutzung für asso-ziierte Vorstellungen und Erinnerungen bei der interpretativen Informationsverarbeitung (vgl. Denkvorgänge für empirische Urteile), insbesondere beim mentalen Prozess des Verstehens aufgrund von kognitiven Gedächtnisleistungen.
Kognitiver Sachverstand basiert auf bewährten Kenntnissen (Erkenntnissen) des Erfahrungs- wissens, die "kognitiv erfassten" begrifflichen Beziehungen entsprechen und für "erlernte" logische Grundoperationen charakteristisch sind.
Kognitionsleistungen für Lernen werden begründet mit situationsbedingt (induktiv) erworbenen Kenntnissen, d. h. mit durch Verallgemeinerung von Erfahrungen (z. B. festgestellten Koinzidenz-Ereignissen) erfassten Beziehungen, die als bedingte Relationen einer lernfähigen Gedächtnis-struktur kurz- oder langzeitig 'behalten' werden können.
Erworbene Kenntnisse müssen sich bei ihrer Nutzung bewähren (Konsolidierung), damit sie "im Gedächtnis behalten" bleiben. Anderenfalls werden sie durch erfahrungsgemäße Kritik korrigiert oder vergessen (Falsifizierung).
Eine funktionell nutzbare Erkenntnis wird bestimmt als eine 'bisher bewährte' erworbene Kenntnis des Erfahrugswissens und entspricht der gewonnenen Einsicht in einen Sinn-Zusammenhang in Folge der kognitiven Erfassung (Begreifen) einer begrifflichen Beziehung, die als 'bedingte Relation' formal objektivierbar ist (resultierend aus der situationsbedingten Zusammenhangs-erfassung durch konstruktive Konnexanalyse).
Empirische oder theoretische Erkenntnisse werden bestimmt als 'bisher bewährte' Kenntnisse, die als 'bedingte' bzw. 'innovative' Relationen in einer lernfähigen Gedächtnisstruktur induktiv (verallgemeinernd) ausgebildet bzw. kreativ (intuitiv) gebildet worden sind.
Ein "lernfähiges Gedächtnissystem" - als kognitives System analog dem Gehirn - wird bestimmt mit strukturveränderlichen, nicht linear fungierenden Systemkomponenten in Form von plastisch verknüpften (variabel vernetzten) Funktionskomplexen, die in multihierarchischer Organisation relativ autonom interagieren können (vgl. mein schematisches Gehirnmodell für 'hierarchisch gekapselt' klassifizierte Lernformen - siehe »
Gehirnstrukturen für Lernen und Gedächtnis).
Bestimmbare kognitive Grundprozesse von lernfähigen Gedächtnissystemen sind: der situationsbedingte Kenntniserwerb, die strukturelle Kenntnisspeicherung und die assoziative Kenntnisnutzung (Assoziieren "aus Erfahrung"), insbesondere für situationsabhängige Deutungen mit erinnerten Vorstellungen oder erfahrungsgemäßen Erwartungen, die asso- ziierten Voraussagen entsprechen (vgl. »
Kognitiv-logische Grunderkenntnisse von E. Liß).
Prinzipiell zu erklären sind (systemtheoretisch modellierbare) lernfähige Gedächtnissysteme, die erkannte Situationen selbstbezüglich deuten, wobei ihre erfahrungsgemäßen Interpretationen bestimmt werden von kenntnisspezifischen Erinnerungen, die Einfluss haben auf die empirischen Beurteilungen und subjektiven Bewertungen im Gedächtnissystem. -
Gemäß dem Erfahrungswissen werden Vorstellungen erinnert für antizipatorische Erwartungen von vorweggenommenen oder vergegenwärtigten Ereignissen.
Die mit aktuellen Situationsmerkmalen erfahrungsgemäß assoziierten Voraussagen "aus Erfahrung" (empirische Prädiktionen) werden entsprechend erinnerten 'objektbezogenen' oder 'effektorientierten' Erwartungen definiert als assoziierte Voraussagen erster bzw. zweiter Art.
Das individuelle 'Verstehen lernen' ermöglicht lerntypische Verhaltensänderungen zwecks Anpas-sung an veränderte Umweltbedingungen infolge der zutreffenden (Wieder-)Erkennung und sinn-gemäßen Deutung von besonderen Situationen (als 'informative' Ereignisse) gemäß der gewonne-nen Einsicht in 'kennen gelernte' Sinnzusammenhänge.
Die Lernfähigkeit eines kognitiven Systems ermöglicht seine 'intelligenten' Verhaltensände- rungen durch effektive Nutzung von individuell gewonnenen Erkenntnissen über faktische Zusammenhänge und Gesetzlichkeiten von Umweltstrukturen, insbesondere zwecks lebens- notwendigen Problemlösungen.
Die Intelligenz eines kognitiven Systems entspricht seiner Befähigung zum Problemlösen ausge-hend von der Erkennung einer Problemsituation, insbesondere ihrer für das Handeln wesentlichen Eigenschaften im jeweiligen Zusammenhang, wodurch gemäß dieser Einsicht eine zielgerichtete oder zweckorientierte Problemlösung zu finden ist, z. B. als optimale Entscheidung im Handlungs-spielraum für 'intelligentes' Verhalten.
Der spezifizierte Begriff "kreative" Intelligenz betont eine systemimmanente Kreativität
zum Entwurf konstruktiver Konzepte, - insbesondere hinsichtlich innovativer Ansätze für
erfinderische Problemlösungen (vgl. neue Ideen für 'konstruktive Denkprodukte').
Einen evolutionären Selektionsvorteil bedeutet die Lernfähigkeit der 'kognitiven Systeme', die fähig sind zum kognitiven Erfassen (Begreifen) von natürlichen Beziehungen im Sinne von Kenntniserwerb für ausbildbares Erfahrungswissen, das sie vorteilhaft nutzen können für empirische Urteile und optimale Entscheidungen zur Steuerung von 'intelligentem' Verhalten.
Die Untersuchung von Sachverhalten zwecks kognitiver Zusammenhangserfassung ermöglicht den situationsbedingten Kenntniserwerb für 'empirische' Urteile und 'induktive' Schlüsse durch Lernen aus Erfahrungen (vgl. bedingte Logik-Funktionen).
Der situationsbedingte Kenntniserwerb wird aufgefasst als kognitiver Grundprozess des struk- turellen Lernens eines Gedächtnissystems. Damit erklärbar sind unterschiedliche Formen des 'induktiven' Lernens durch Erfahrung - und das 'rationale' (auch intentionale) Lernen durch Einsicht in prinzipielle Sinn-Zusammenhänge für konstruktive Konzepte.
Erworbene Kenntnisse von situationsbedingt erfassten Beziehungen werden als bedingte Relationen im Gedächtnis temporär behalten und logisch-funktionell genutzt, besonders für empirische Urteile oder theoretische Modelle.
Ein 'Erkenntnisfortschritt' bei der Lernentwicklung (durch kritische Überprüfung hypothetischer Regeln oder Theorien) erfolgt dann, wenn mit Hilfe von neuen erworbenen Kenntnissen, d. h. neuen bedingten Relationen, vorhandene bedingte Verknüpfungen der lernfähigen Gedächtnis- struktur erfahrungsgemäß korrigiert oder ersetzt (d. h. induktiv verbessert bzw. umgelernt) werden.
Eine erworbene Kenntnis fungiert in der modifizierten Gedächtnisstruktur als 'relationales Wissenselement' gemäß einer 'kognitiv' ausgebildeten Begriffsstruktur, die einer neu gebildeten (innovativen) Modellvorstellung entspricht.
Erfahrungswissen für Vorstellungen und Voraussagen wird bestimmt mit situationsbedingt erworbenen Kenntnissen von erfassten Zusammenhängen untersuchter Sachverhalte, die als 'bedingte Relationen' kognitiv-logischer Begriffsstrukturen formal darstellbar sind und als 'bisher bewährte' Erkenntnisse objektiviert mitgeteilt werden können.
Grunderkenntnisse entsprechen den prizipiellen Erkenntnissen von als grundsätzlich "begriffenen" Zusammenhängen untersuchter Sachverhalte.
Mit vereinbarungsgemäß deutbaren Begriffssymbolen für relationale Aussagen gelingen verständ-liche Beschreibungen (möglichst auch Erklärungen) von objektivierbaren Erkenntnissen, die aufgefasst werden als begriffliche Beziehungen des Erfahrungswissens über kognitiv erfasste Zusammenhänge von untersuchten Sachverhalten.
Ein Begriff wird aufgefasst als 'Abstraktes im Allgemeinen' einer definierten Klasse von Besonderheiten.
Die gedankliche Vorstellung eines Begriffs wird bestimmt als abstraktes Denkprodukt, dessen 'deutbare Konzeptform' mit unterschiedlichen Begriffssymbolen bezeichnet und verständlich dargestellt werden kann.
Konstruktive Konzepte für neuartige Denkmodelle entsprechen empirisch ausgebildeten Begriffsstrukturen, die formal objektivierbar sind mit relationalen Aussagen.
Fundamentale Modellvorstellungen gemäß Grunderkenntnissen sind explizit formulierbar mit Logos-Relationen (Basissätzen) als prinzipielle Aussagen, mit denen konzeptionelle Deutungen beschrieben werden und auch konstruktive Konzepte (neue Entwürfe) für Thesen begründbar sind.
Beim Lernen ausgebildete Begriffsstrukturen für theoretische Denkmodelle, die durch analytisch objektivierbare Denkprodukte, z. B. Urteile und Schlüsse, logisch begründbar sind, können mit bedingt verknüpften Begriffssymbolen in Form kognitiv-logischer Darstellungen systematisch beschrieben werden.
Ein lernfähiges Gedächtnissystem, das befähigt ist zur optimalen Entscheidungsfindung für "intelligentes" Handeln, ist erklärbar mit einer (technisch modellierbaren) 'kognitiv-logischen' Gedächtnisstruktur, die eine dynamische Wissensdarstellung ermöglicht. Seine strukturelle Lerndisposition (konditionierbare Assoziationen) und veranlagtes Wissen für Grundfunktionen (Basis-Wissen) dienen zur situationsabhängigen Ausbildung von Erfahrungswissen mit "erlernten" bedingten Relationen zwischen Systemvariablen für formale Darstellungen.
Resultate der kognitiv-logischen Informationsverarbeitung im lernfähigen Gedächtnis- system sind konzeptuelle Urteile und begründbare Schlüsse.
Das neue Paradigma der Kognitiven Logik (von E. Liß seit 1980 implementiert) ermöglicht die Simulation von kognitiven Gedächtnisleistungen für logische Schlüsse (Inferenzen) gemäß ausgebildetem Erfahrungswissen zusätzlich zu veranlagtem Basis-Wissen, - im Unterschied zur klassischen (formalen, mathematischen) Logik mittels "starrem" Regel-Wissen (normativen Regeln) für deduktive Inferenzen. -
Vorzugsweise können induktive Inferenzen (erfahrungsbedingte Schlüsse) implementiert werden gemäß 'selbst erlernten' bedingten Logik-Funktionen eines 'kognitiv-logischen Gedächtnissystems' (vgl. »
Paradigma Kognitive Logik für intelligente Automaten).
Ein "kognitiv-logisches Gedächtnissystem" ist befähigt zu 'dynamischer Wissensdarstellung' und fungiert als ein strukturell lernendes "offenes System", dessen verbesserbares Erfahrungswissen im Rahmen der strukturellen Lerndisposition (d. h. Veranlagung von konditionierbaren Assozia- tionen) durch mindestens einen induktiven Lernmechanismus (vgl. Konnexanalyse gemäß Signal-Koinzidenz) ausgebildet wird unter der konzeptionellen Voraussetzung von vorgegebenem Basis-Wissen (A-priori-Wissen) für systemimmanente Grundfunktionen zwecks Selbsterhaltung und Selbstorganisation (vgl. »
Beiträge zu Definitionen und Konzepten einer Kognitiven Logik).
Die dynamische Stabilität (Homöostase) eines lernfähigen Gedächtnissystems dient der Selbsterhaltung unter variablen Bedingungen der objektiven Realität (vgl. interaktives Simulationsmodell »
Lernender Homöostat mit kognitiver Logik für rationale Autonomie).
Ein kognitiv-logisches Gedächtnissystem nutzt sein veränderliches Erfahrungswissen zur indivi- duellen Interpretation von symbolischen Mustern und kann situationsangepasstes Verhalten er-lernen, um sich auf einem bestmöglichen Niveau gemäß seiner 'rationalen' Autonomie zu behaup-ten (Adaption, Intelligenz). Es funktioniert nach eigenen Organisationsprinzipien (u. a. für Erken-nung, Bewertung, Beurteilung und Entscheidung) und nutzt erworbene Kenntnisse für empirische Urteile. Sein ausbildbares Wissen entspricht veranlagten, erprobten und auch vermuteten Regeln hinsichtlich seiner Umwelt oder möglicherweise auf sich selbst bezogen (mittels Umweltmodell bzw. Selbstmodell, - vgl. »
Kognitiv-logische Gedächtnissysteme als intelligente Automaten).
Die Simulation kognitiver Leistungen aufgrund von situationsbedingtem Kenntniserwerb gelingt durch innovative Modellierung von lernfähigen Gedächtnissystemen mit 'bedingten Logik-Funktionen', die ausgebildeten 'kognitiv-logischen' Begriffsstrukturen entsprechen und auch für höhere Lernformen konzipierbar sind (vgl. »
Kognitiv-logische Grunderkenntnisse).
Als 'dynamische Wissensdarstellungen' objektivierbar sind formal definierte »kognitiv-logische Begriffsstrukturen« entsprechend dem ausbildbaren Erfahrungswissen eines kognitiv-logischen Gedächtnissystems, das modifiziert werden kann durch 'strukturelles Lernen' im Rahmen seiner strukturellen Lerndisposition, d. h. durch den situationsbedingten Kenntniserwerb mittels vorgegebenen 'konditionierbaren Assoziationen'.
Entwickelbare kognitiv-logische Gedächtnissysteme verfügen über ausbildbares Erfahrungswissen für bedingte Logik-Funktionen mit empirischen Implikationen (Einbeziehungen) der bedingten Relationen, die situationsbedingt erworbenen Kenntnissen entsprechen und empirische Urteile beeinflussen können.
Relationale Modelle des deklarativen (Erfahrungs-)Wissens für explizite Aussagen können formal dargestellt werden mit 'kognitiv-logisch' verknüpften Relationen (vgl. Begriffsrelationen für Begriffsstrukturen), die bezogen sind auf funktionelle Variablen mit begriffsspezifischen Bedeutungen (vgl. vernetzte Begriffssymbole einer kognitiv-logischen Gedächtnisstruktur zur 'dynamischen' Wissensdarstellung), - insbesondere für konzipierte Intelligente Automaten (vgl. »
Publikationen zu Konzepten für Denkmodelle der Kognitiven Logik - von Eberhard Liß).
Situationsabhängig darstellbar sind relationale Aussagen in Form von 'kognitiv-logischen' Symbolverknüpfungen für bedingt zugeordnete funktionelle Formationen (Darstellungsformen) auf definierten hierarchischen Zuordnungsniveaus (eines lernfähigen Zuordnungskomplexes).
Die Simulation empirischer Urteile und induktiver Schlüsse (Inferenzen) gelingt mit konzeptionell ermöglichten 'bedingten Logik-Funktionen', die situationsbedingt ausgebildet und modifiziert werden können, - im Rahmen der strukturellen Lerndisposition des lernfähigen kognitiv-logischen Gedächtnissystems und gemäß seinem verbesserbaren Erfahrungswissen, das konsolidiert, korrigiert oder falsifiziert werden kann (vgl. Paradigma "denkendes Gedächtnissystem").
Nach konzipierten Prinzipien der kognitiven Logik können 'lernfähige Zuordnungskomplexe' für unterschiedliche Aufgaben technisch realisiert werden, insbesondere für fundamentale Prozesse der Erkennung, Beurteilung, Bewertung und Entscheidung in intelligenten Systemen.
Konzipierte KI-Modelle für Intelligente Automaten sind technisch entwickelbar als 'kognitiv-logi-sche Gedächtnissysteme' mit dynamischen Wissensdarstellungen für bedingte Logik-Funktionen entsprechend 'erfahrungsgemäß modifizierbaren' Begriffsstrukturen, die formal beschreibbar sind mit variablen Relationsverknüpfungen für kognitiv-logische Funktionsausdrücke. -
In einem lernenden Gedächtnissystem mit konzeptionell veranlagtem Basis-Wissen und situa-tionsbedingt ausgebildetem Erfahrungswissen erfolgt die "kognitiv-logische" Implementation von empirischen Urteilen und (Ent-)Schlüssen, wobei situationsabhängig assoziierte Voraussagen "aus Erfahrung" (1. oder 2. Art) einbezogen werden in individuelle Interpretationen (Erkennung und Deutung) und subjektive Bewertungen, - insbesondere für Erwägungen von optimalen Entschei-dungen für "intelligente" Aktionen oder Interaktionen (vgl. »
Grundbegriffe zur Kognitiven Logik).
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